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Lernstress? Muss nicht sein!
Weg mit den Vermeidungstaktiken! Es gibt sehr effektive Mittel gegen Lernstress: Mit unseren 10 Tipps geht ihr entspannt in jede Prüfung.
Prüfungen oder Klausuren können uns ganz schön ins Schwitzen bringen. Leider schieben wir die unbequeme Lernerei auch gerne vor uns her: Wäsche waschen und Wohnung putzen erscheint jetzt erstmal viel dringender... Und wir alle kennen wohl das unangenehme Gefühl, das vor allem Prüfungsvorbereitungen „auf den letzten Drücker“ erzeugen. Häufig mischt sich dann noch Prüfungsangst dazu.
Das muss nicht sein: Erstmal tief durchatmen! So banal, wie das klingt – es hilft immer, sich zu beruhigen und die Dinge sachlich zu betrachten. Denn Stress beginnt im Kopf. Und genau da beginnt auch das erfolgreiche Überwinden von Hürden: in diesem Fall, den Lernstoff zu bewältigen und die Prüfungen zu bestehen.
Wie lernt es sich am besten?
Deutlich entspannter läuft das Ganze, wenn ihr diese zehn Punkte auf dem Schirm habt:
- Rechtzeitig anmelden
Für viele Prüfungen müsst ihr euch offiziell anmelden. Informiert euch genau zu den Formalitäten, sonst dürft ihr womöglich nicht an der Prüfung teilnehmen! Und sollte die Anmeldefrist schon abgelaufen sein, wendet euch sofort an eure Ausbildenden, eure Jugend- und Auszubildendenvertretung oder euren Betriebs- bzw. Personalrat. Vielleicht lässt sich noch was drehen und ihr dürft trotzdem mitschreiben. - Überblick verschaffen
Geht mindestens zwei Monate vor der Prüfung den Lernstoff durch und macht euch eine Liste zu den wichtigen Lerninhalten. Vielleicht findet ihr auch Kolleg_innen, die genau diese Prüfung vor kurzem selbst erfolgreich abgelegt haben? Dann bittet sie um Infos und ihre Einschätzung zum Lehrstoff und ggf. auch zur Person, die euch prüfen wird! Möglicherweise sind bestimmte Inhalte besonders wichtig und bei anderen reicht es, sie lediglich „quer“ zu lesen? - Lernplan schreiben
Dazu empfiehlt sich außerdem ein Lernplan mit eurem täglichen Lernpensum. Überlegt euch dabei, wie viel Zeit ihr bei vergangenen Prüfungen benötigt habt (oder eigentlich benötigt hättet). Bedeutet: Macht aus dem großen Berg viele handliche Häppchen! Das verschafft euch schon auf dem Weg zur Prüfung kleine Erfolgserlebnisse. - Arbeitsumfeld aufräumen
An einem aufgeräumten, hellen Schreibtisch lernt es sich viel besser als in einer chaotischen, dunklen Ecke. Genügend Platz und Licht sind ebenso wichtig wie ein bequemer Stuhl – und natürlich Ruhe. Alles was ablenkt, gehört während eurer Vorbereitungsphase weg aus eurem Lernbereich! Verbannt Musik, Facebook und das Smartphone oder ähnliche „Berieselungsgerätschaften“ und bittet auch alle Leute in eurem Umfeld, auf eure Vorbereitungsphase Rücksicht zu nehmen. - Notizen machen
Notiert euch zu jedem Lernthema die wichtigsten Punkte, ebenso zu jedem Lerninhalt, den ihr euch nur schwer merken könnt. Karteikarten sind dabei eine gute Hilfe: Immer wieder lesen – irgendwann fällt der Groschen! - Abwechslung reinbringen
Gebt eurem Kopf die Chance, jeden Themenbereich richtig sacken zu lassen. Also ruhig erstmal in ein anderes Fach oder Thema vertiefen, anstatt immer nur ein- und denselben Stoff zu beackern. - Pausen machen
Spätestens nach 45 Minuten solltet ihr eine Pause von mindestens fünf Minuten einlegen. Wenn eure Lernphase sich über einen längeren Zeitraum zieht, dürfen die Pausen auch etwas größer sein. Und dann braucht ihr am besten ein bisschen Bewegung, entspannt euch bei Musik oder besorgt euch neue Energie durch einen kleinen Snack. - Kreativ lernen
Regt beim Lernen unterschiedliche Hirnregionen an, indem ihr den Lernstoff mit verschiedenen Sinnen erfasst, denn das prägt sich noch besser ein. Ihr könnt zum Beispiel jedem Thema eine bestimmte Melodie oder einen Rhythmus verpassen. Genauso funktionieren Eselsbrücken oder Bilder. Oder ihr bastelt aus schwierigen Vokabeln ein Plakat und hängt es über den Schreibtisch. Wenn ihr lieber laut lest, nehmt euch dabei auf und hört alles nochmal an, wenn ihr im Bus sitzt oder bevor ihr schlafen geht. - Verstärkung suchen
Pauken geht manchmal besser in einer Lerngruppe. Dort könnt ihr euch gegenseitig abfragen, auf Fehler aufmerksam machen oder gemeinsam eine Lösung erarbeiten und euch mit Wissen ergänzen. - Belohnung gönnen
In eurer Lernphase dürft und solltet ihr euch immer wieder belohnen, sobald ihr ein bestimmtes Lernpensum geschafft habt oder der Stoff langsam besser sitzt. Gute Ideen sind dafür beispielsweise Hobbys oder ein leckeres Essen. In jedem Fall sollte es etwas sein, was euch Spaß macht und motiviert – denn darauf könnt ihr euch schon während des Lernens freuen!
Wer lernt wie am besten?
Das mulmige Gefühl zu versagen müsste sich mit diesen Tipps schnell verflüchtigen. Für optimale Lernerfolge solltet ihr außerdem euren Lerntyp kennen – es gibt im Allgemeinen vier verschiedene Typen, die sich auch überschneiden können:
- Der auditive Lerntyp
behält Informationen am besten, wenn er sie hört. Auditive Lerntypen mögen Hörbücher, sprechen Vokabeln am liebsten vor sich hin und erinnern sich gut an Referate. Lautes Vorlesen oder eine Aufnahme von sich selbst (siehe oben „kreativ lernen“) sind für diesen Lerntyp optimal. - Der visuelle Lerntyp
merkt sich Lernstoff am besten, wenn er ihn sieht oder liest. Visuelle Lerntypen merken sich Grafiken oder Tabellen besonders leicht, lesen gerne und erinnern sich gut an schriftliche Notizen beim Lernen. Der beste Tipp für den visuellen Typ ist also, sich bestimmte Bilder zu den Lerninhalten ausdenken oder Karteikarten dazu zu schreiben. - Der kommunikative Lerntyp
behält Informationen am besten über Diskussionen oder Gespräche. Für diesen Lerntyp gilt also: Das Gespräch mit anderen suchen, Fragen stellen – und unbedingt eine Lerngruppe gründen! - Der motorische Lerntyp
lernt durch Bewegung. Er probiert außerdem Dinge am liebsten selbst aus, experimentiert damit und er isst auch gerne beim Lernen. Diesem Lerntyp hilft es also, während des Lernens durchs Zimmer zu laufen oder den Stoff durch Gestik und Mimik zu unterstreichen. Und für die nächste Experimentierrunde nicht vergessen, einen Snack bereitzustellen!
Wann lernt es sich am besten?
Was auch noch hilft: Lernt nach eurem persönlichen Biorhythmus! „Frühe Vögel“ lernen also morgens am leichtesten und „Nachteulen“ verlegen ihr Lernpensum ruhig in die späteren Stunden – richtet euch also nach den Zeiten, in denen ihr euch am leistungsfähigsten fühlt!
Der große Tag
Am Prüfungstag steht ihr am besten rechtzeitig auf und plant genügend Zeit für den Weg zu eurer Prüfung ein. Bitte mit ausreichendem Puffer, denn es kann immer was dazwischenkommen. Zeitstress auf dem Weg zur Prüfung macht nervös und das wäre äußerst kontraproduktiv!
Sobald die Prüfungsaufgaben vor euch liegen, keine Panik: Erstmal sichten. Dann als Erstes die Aufgaben vorknöpfen, die euch leicht fallen. Im Anschluss bearbeitet ihr die schwierigeren Teile und wendet dazu einfach das Gelernte so gut an, wie es eben geht. Und falls dann doch wieder der altbekannte Stress in eurem Kopf startet, immer dran denken: Durchatmen hilft!
Ihr braucht noch mehr Ideen zum Umgang mit Lernstress? Informiert euch bei eurer ver.di Jugend vor Ort über Seminare zum Thema.
Wir drücken alle Daumen und wünschen euch viel Erfolg für eure Lernphase und die anstehenden Prüfungen!