Bild: ver.di Jugend
Auf Rekordjagd – Ausbildung in der Krise
Noch nie gab es in Deutschland so viele junge Menschen ohne Berufsabschluss. Noch nie war die Zahl der Ausbildungsbetriebe so gering. Die Zahlen des Berufsbildungsberichts 2023 sind alarmierend: Die Ausbildung hierzulande steckt in der Krise – während nahezu alle Branchen über Fachkräftemangel klagen. Für die ver.di Jugend ist der Berufsbildungsbericht einmal mehr Anlass, um sich für die Einführung einer umlagefinanzierten Ausbildungsgarantie in allen Bundesländern stark zu machen.
Der neue Berufsbildungsbericht, den der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Mai veröffentlicht hat, ist voll von – negativen – Rekorden und Schlagzeilen:
- Die Zahl der jungen Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren, die keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, liegt den neuen BIBB-Zahlen zufolge auf Rekordniveau bei 2,64 Millionen.
- Die Zahl der Ausbildungsbetriebe verläuft seit Jahren ohne Stopp rückläufig. Nur noch 19,1 Prozent der Betriebe investieren in die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte.
- Die Zahl der jungen Menschen, die ihre Ausbildung abbrechen, steigt wieder an. Mehr als ein Viertel der Ausbildungsverträge werden vorzeitig aufgelöst.
- Obwohl es rund 200.000 unbesetzte Ausbildungsstellen gibt, landen viele junge Menschen in Maßnahmen des sogenannten Übergangsbereichs, einer Art Warteschleife, die ohne Berufsabschluss endet.
- Die Quote des Prüfungserfolgs ist rückläufig.
Umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie muss kommen
Gleichzeitig sind die Herausforderungen groß wie nie. Nur mit gut ausgebildeten Fachkräften sind Digitalisierung, Transformation und die demografischen Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu bewältigen. Die ver.di Jugend setzt sich deshalb vehement für eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie ein. Sie soll dafür sorgen, dass künftig wieder mehr Betriebe ausbilden und jungen Menschen – auch mit schwächeren Schulleistungen – eine echte Perspektive bieten. Außerdem sollen alle Betriebe, die nicht ausbilden, in einen Zukunftsfonds einzahlen und die Ausbildung in anderen Betrieben so mitfinanzieren, denn auch nicht ausbildende Betriebe brauchen Fachkräfte. In Bremen ist ein solcher umlagefinanzierter Zukunftsfonds inzwischen auf den Weg gebracht worden.
Mitmachen bei ver.di und Zukunft in die Hand nehmen
Aber: Von allein ändert sich nichts. Dafür braucht es euch! Macht euch gemeinsam mit eurer ver.di Jugend für bessere Ausbildungsbedingungen und die umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie stark.
Wie? Das geht ganz einfach, indem ihr euch eurer ver.di Jugend vor Ort anschließt und zusammen aktiv werdet. Macht euch stark, damit alle Betriebe in eine gute Zukunft investieren, eure Zukunft! Ihr habt es in der Hand, gemeinsam mit der ver.di Jugend die Weichen zu stellen und die Ausbildung auf ein neues – positives – Rekordniveau zu heben.
Eure Ansprechpartner*innen eurer ver.di vor Ort findet ihr hier.